Jugendgerechtigkeit ist eine Haltungsfrage

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Themen

Strategie & Lobbyarbeit

Zielgruppe

Fachkräfte Jugendliche Politik & Verwaltung

Der Erfolg jugendgerechter Strategien ist entscheidend von der Haltung der Beteiligten abhängig. Eine durch jugendgerechte Haltung geprägte Kommune reagiert offen auf die Anliegen Jugendlicher, unterstützt diese beim Eintreten für ihre Interessen und setzt ihr Wissen und ihre Kompetenz ein, um Lösungen zu finden.

Junge Menschen ernst nehmen und sie auf Augenhöhe einbeziehen

Eine jugendgerechte Grundeinstellung zeigt sich in konkreten Handlungen und nicht nur in Willensbekundungen. Die gute Nachricht: eine Haltung ist entwickelbar. Gelingende Begegnungen mit Jugendlichen können helfen, Vorurteile und Klischees abzubauen und jugendliches Engagement als bereichernd und nützlich für die eigene Arbeit in der Kommune zu erkennen.

Adultismus als erste erlebte Diskriminierungsform

Ein häufiges unerkanntes Problem im Umgang mit Jüngeren ist „Adultismus“, die erste Diskriminierungsform, der junge Menschen häufig ausgesetzt sind. Der Begriff Adultismus leitet sich von dem englischen Begriff „adult“ (Erwachsene) ab. Adultismus benennt das ungleiche Machtverhältnis zwischen Erwachsenen und jüngeren Menschen. Er bezeichnet die Unterdrückung und Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen. Junge Menschen lernen so, dass es „normal“ ist, dass es ein „Oben“ und ein „Unten“ gibt und dass es erstrebenswert ist, „oben“ zu sein. Einerseits geben sie diese Haltung wieder an Jüngere weiter und sie nehmen ggf. hin, dass auch andere Diskriminierungsformen wie Rassismus, Ageismus, Heterosexismus, Ableismus „normal“ sind.

Adultismus Screenshot

Merkmale einer adultismuskritischen Haltung

Eine adultismuskritische Haltung basiert auf einer gleichwertigen und gleichwürdigen Beziehung, in der auch die jüngere Person gesehen und respektiert wird und ihre Bedürfnisse, Perspektiven und Kompetenzen ernst genommen werden. Grundlegend für eine adultismuskritische Haltung ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Macht.

Eine wichtige Basis für jugendgerechte Kommunen ist es, Jugendlichen Verantwortung zuzutrauen und auf Augenhöhe mit ihnen zusammenzuarbeiten. Es gilt, sich diskriminierender Handlungs- und Haltungsmuster bewusst zu werden, Alternativen zu finden und aktiv gegen zu wirken.

Das anti-adultistische Netzwerk Naiv-Kollektiv hat sich zusammengetan, um zu Adultismus aufzuklären, Erwachsene aufzurütteln, ihnen alternativen Handlungsmöglichkeiten anzubieten und Jugendlichen Argumentationshilfen an die Hand zu geben.

Was ist Adultismus?