Wenn ihr in eurem Jugendtreff, eurem Sportverein oder in einer anderen Jugendgruppe richtige Beteiligung für alle Jugendlichen ermöglichen wollt, findet ihr hier eine Möglichkeit, wie ihr das organisieren könnt.
Es gibt zahlreiche verschiedene Arten, wie sich Jugendgruppen, die länger als Gruppe zusammen arbeiten wollen, organisieren. Jugendverbände und andere Organisationen haben oftmals feste Satzungen, in denen die Möglichkeiten genau festgeschrieben sind. Es kann sehr hilfreich sein, bei den Jugendringen nachzufragen, ob sie euch mit Beispielen aushelfen können. Es geht jedoch auch ohne fest vorgeschriebene Strukturen. Ein entsprechendes Tool aus der Schweiz (Jugend mit Wirkung) möchten wir euch gern vorstellen: den Jugendmitwirkungstag. Und so funktioniert es:
Ein Organisationskomitee aus Jugendlichen und Erwachsenen organisiert einmal jährlich einen Jugendmitwirkungstag, an dem in Arbeitsgruppen aus Jugendlichen und Erwachsenen gemeinsam konkrete Projekte ausgearbeitet werden. Die Projekte werden nach dem Jugendmitwirkungstag durch das Engagement der Teilnehmenden weitergeführt und zur Umsetzung gebracht.
In der ersten Phase wird in der Gemeinde ein Organisationskomitee aus Jugendlichen und Erwachsenen gegründet – also mit Menschen aus verschiedenen Generationen, die auch verschiedene Fähigkeiten mitbringen. Dieses Komitee bereitet den Jugendmitwirkungstag vor, wobei die Jugendlichen die Themen des Tages bestimmen und andere Jugendliche zur Teilnahme an der Veranstaltung motivieren. Die Erwachsenen ihrerseits öffnen die Türen für die benötigte Infrastruktur des Tages, kümmern sich also beispielsweise um einen geeigneten Raum und Verpflegung, und motivieren diejenigen Erwachsenen zur Teilnahme am Mitwirkungstag, die etwas zu den Themen der Jugendlichen beitragen können: Bürgerinnen und Bürger aus Politik, Verwaltung, Gewerbe. Diese erste Phase dauert in der Regel fünf bis sechs Monate und benötigt drei bis vier Sitzungen des Organisationskomitees.
Am Jugendmitwirkungstag erarbeitet jede Arbeitsgruppe ein konkretes Projekt zu dem von den Jugendlichen vorgegebenem Thema. In einer ersten Runde ist alles erlaubt: Was ist wünschenswert? In einer zweiten Runde werden Prioritäten gesetzt, und zwar im Hinblick auf Wichtigkeit und Realisierbarkeit. Auf Basis dieser Selektion erarbeitet jede Gruppe in der dritten Runde ein konkretes Projekt. Durch den Dialog zwischen Jugendlichen und Erwachsenen und dem Einbezug erwachsener Schlüsselpersonen werden keine Luftschlösser gebaut – gleichzeitig motiviert der anregende Dialog und Austausch erfahrungsgemäß viele Jugendliche und Erwachsene zum weiteren ehrenamtlichen Engagement nach Abschluss des Mitwirkungstages. Angeleitet werden die Gruppen im Idealfall in gemischten Zweierteams aus Jugendlichen und Erwachsenen.
Am Jugendmitwirkungstag erarbeitet jede Arbeitsgruppe ein konkretes Projekt zu dem von den Jugendlichen vorgegebenem Thema. In einer ersten Runde ist alles erlaubt: Was ist wünschenswert? In einer zweiten Runde werden Prioritäten gesetzt, und zwar im Hinblick auf Wichtigkeit und Realisierbarkeit. Auf Basis dieser Selektion erarbeitet jede Gruppe in der dritten Runde ein konkretes Projekt.
Erfahrungen zeigen, dass zahlreiche Projektgruppen am Jugendmitwirkungstag automatisch entstehen und in der Umsetzungsphase eine Eigendynamik entwickeln. Zur Sicherheit führt das Organisationskomitee nach dem Jugendmitwirkungstag eine Auswertungssitzung durch, beurteilt die vergangene Veranstaltung und analysiert die ausgearbeiteten Projekte: Wo braucht es zusätzliche Unterstützung für das Gelingen des Projekts? Wie werden die Projekte weiterhin im Auge behalten und koordiniert?
Es spricht nichts dagegen, den Mitwirkungstag in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.