Wir empfehlen verschiedene Informationsangebote, die hilfreich sein können, um Jugendbeteiligung umzusetzen.

Wie kann ich Jugendliche beteiligen?

Es existieren einige Angebote mit Empfehlungen, Handreichungen, Strategien, Konzepten etc. zur Umsetzung von Jugendbeteiligungsprozessen. Wir möchten deshalb einige Programme und Initiativen empfehlen, die Informationen und Materialen online und kostenfrei zur Verfügung stellen. Diese Angebote können Ihnen dabei helfen, Ihre Projektideen mit Jugendlichen anzustoßen und durchzuführen.

Beteiligungsbausteine

Die Beteiligungsbausteine des Deutschen Kinderhilfswerkes wenden sich an Fachleute in Wissenschaft und Praxis, das haupt- und ehrenamtliche Personal der Kinder- und Jugendhilfe, einschließlich der Jugendverbände und Vereine. Die Bausteine untergliedern sich in Grundlagen, Strategien und Aktionsfelder. Innerhalb dieser Hauptbestandteile finden sich theoretische Grundlagen, Praxisbeispiele, Handreichungen und vieles mehr.

Die Beteiligungsbausteine gehen auf ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördertes Projekt „Beteiligungskiste“ zurück, in dem insbesondere die methodischen Ansätze und Arbeitshilfen im Mittelpunkt standen. Dort wurden sie 2007 erstmalig veröffentlicht.

Der Demokratieführerschein

Der „Demokratieführerschein – Der Führerschein zum Mitmischen in deiner Stadt!“ des Deutschen Volkshochschul-Verbandes ist ein außerschulisches Konzept, mit dem junge Menschen ein von ihnen selbstgewähltes Projekt bzw. Anliegen aktiv kommunalpolitisch verfolgen.

Die Durchführung vor Ort erleichtert der Konzept-Ordner „Demokratieführerschein“, in dem der Leitfaden des modularen Konzepts ausführlich vorgestellt wird. Der Ordner kann kostenfrei über den Deutschen Volkshochschul-Verband bestellt werden.

Die Ergänzung „Demokratieführerschein 2.0“ bietet eine Übersicht über online-gestützte Methoden und Werkzeuge. Die unterschiedlichen Anwendungen, wie z. B. digitale Pinnwände, QR-Codes oder Online-Petitionen, werden dort sehr übersichtlich und tabellarisch vorgestellt.

Entwickelt wurde das Konzept des Demokratieführerscheins im Rahmen der Initiative „demokratie leben“ der Landeszentrale für politische Bildung NRW vom Landesverband der Volkshochschulen in NRW als Kursangebot für Jugendliche und junge Erwachsene zur „Demokratiekompetenz“. 2008 ging es an den Start.

jungbewegt

Die Bertelsmann Stiftung stellt unter „jungbewegt“ etliche kostenfreie und sehr hilfreiche Informationen und Downloads zur Verfügung, u.a.

  • umfangreiche Methoden zur Durchführung von Beteiligungsprojekten mit Kindern und Jugendlichen,
  • Tools und Handreichungen,
  • Fachexpertisen zum schulischen Bereich und
  • Evaluationstools.

„jungbewegt – Dein Einsatz zählt“ war ein Projekt der Bertelsmann Stiftung, das im Jahr 2008 ins Leben gerufen wurde und bis zum Juni 2015 lief. Hierbei wurden die Ergebnisse der Initiative „mitWirkung!“ aufgegriffen. Außerdem orientiert sich jungbewegt an der britischen Citizenship Foundation, die 2007 mit dem Carl Bertelsmann-Preis ausgezeichnet wurde.

Fit für Mitbestimmung

Demokratie ist nicht angeboren, sondern muss gelernt werden. Die vorliegende Broschüre „Fit für Mitbestimmung“ beschreibt vor allem das Konzept und die methodischen Inhalte des in Schleswig-Holstein entwickelten Qualifizierungsseminars „Fit für Mitbestimmung“. Sie informiert über Beteiligungsmöglichkeiten in der Schule, trägt zur Begriffsklärung bei und will dazu ermuntern, in der Schule mehr Demokratie zu wagen. „Fit für Mitbestimmung“ ist ein Seminar, das die Schülerinnen und Schülern für mehr Mitsprache qualifiziert. So können sich Schülerinnen und Schüler selbstsicher aktiv an der Schulgestaltung beteiligen. Praktisch erprobt wurden die Seminare insbesondere von Gemeinschaftsschulen aus dem Kreis Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg in Kooperation mit den jeweiligen Schul- und Jugendämtern. Beteiligt waren in der Regel Schülerinnen und Schüler aus der Schülervertretung, begleitet von Lehrkräften oder pädagogischen Fachkräften der Schulsozialarbeit. Angeleitet werden die Seminare in der Regel von externen Fachkräften, durchgeführt an außerschulischen Bildungsorten.

Praxishandbuch "Partizipation von Kindern und Jugendlichen"

Im online verfügbaren Praxishandbuch „Partizipation von Kindern und Jugendlichen“ findet sich die geballte Praxiserfahrung des Instituts für Jugendhilfe und Kommunalberatung von Prof. Dr. Waldemar Stange. Zur Einführung wird der Begriff Partizipation und verschiedene Partizipationsformen geklärt. Zudem werden die zahlreichen Vorteile wirksamer Beteiligungsverfahren aufgeführt. Den Schwerpunkt des Handbuchs bilden die Praxisbeispiele aus der Region Lüneburg. Weitere Kapitel widmen sich den Knackpunkten, die zu berücksichtigen sind, sowie den Gelingensfaktoren von Beteiligung. Abschließend finden sich noch eine Checkliste, eine Übersicht über relevante Gesetze und Qualitätskriterien für eine gute Beteiligungspraxis sowie Verweise auf Moderatorinnen und Moderatoren vor Ort sowie eine Literaturliste. Auf gut 144 Seiten wird somit fast jede Frage, die man zu Jugendbeteiligung haben kann, beantwortet.

Handreichung "Jugendbeteiligung in der Kommune"

Die Handreichung „Jugendbeteiligung in der Kommune – in Zukunft mit uns!“ vom Landesjugendring Baden-Württemberg, der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg sowie der Baden-Württemberg-Stiftung liefert Informationen zu unterschiedlichen Beteiligungsformen auf kommunaler Ebene. Zudem reflektiert die Handreichung unterschiedliche Aspekte von Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene und liefert grundlegende Methoden für die politische Arbeit mit Jugendlichen. Zudem werden Gelingenskriterien für Jugendbeteiligung vor Ort benannt.

Jugendforen für Demokratie

Der Leitfaden von „Demokratie leben!“ versteht sich als Praxishilfe dafür, den Weg einer nachhaltigen und tatsächlichen Beteiligung junger Menschen zu gehen, um langfristig gesellschaftlich relevante Meilensteine einer demokratischen Kultur, wie sie in den Zielsetzungen des Bundesprogramms „Demokratie leben!” ausgedrückt sind, zu erreichen. Die Methoden und Beispiele sollen zum individuellen Austesten, kommunalen Implementieren und gebietsübergreifenden Reflektieren anregen.

Die vorgestellten Praxisbeispiele und die Grundlagen des Leitfadens zeigen, dass der Aufbau von funktionierenden und tatsächlich partizipatorischen Strukturen der Jugendbeteiligung möglich ist und können abhängig von der jeweiligen Lage vor Ort direkt, angepasst oder miteinander kombiniert  übertragen werden.

Förderung demokratischer Partizipation junger Menschen

Im Fokus der Empfehlungen zur Förderung demokratischer Partizipation junger Menschen stehen die Voraussetzungen für eine nachhaltige und gelingende Beteiligung von Jugendlichen an kommunaler Öffentlichkeit, durch digitale Medien, in Institutionen und an demokratischen Entscheidungen. Zudem werden auch die Handlungsbedarfe zur Förderung demokratischer Partizipation von Jugendlichen durch Länder, Bund und EU in den Blick genommen.

Expertinnen und Experten der Arbeitsgruppe „Beteiligungschancen und -anlässe im politischen und öffentlichen Raum“ (im Rahmen der Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik) haben ihre umfangreichen Erfahrungen aus ganz unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Jugendverbandsarbeit und Jugendbildung, Wissenschaft und Partizipationsberatung, Politik und Verwaltung in folgende Empfehlungen eingebracht.