Die Servicestelle EU-Jugendstrategie widmet sich mit drei Orientierungshilfen den verschiedenen Möglichkeiten, Jugendlichen in der Übergangsphase Schule-Beruf internationale Erfahrungen zu ermöglichen.
Junge Menschen mit schwierigen Ausgangsvoraussetzungen sind bei Auslandsaufenthalten unterrepräsentiert. Die Schwierigkeiten für die Realisierung grenzüberschreitender Angebote liegen vor allem in organisationsbezogenen und strukturellen Fragen. So sind etwa Organisationen der Jugendhilfe nur wenig bis gar nicht auf eine europäische und internationale Öffnung ihrer Angebote ausgerichtet. Auch sind die Fachkräfte der Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit in der Regel für diese Ausweitung ihrer Aufgabenfelder nicht ausreichend qualifiziert. Die Orientierungshilfe „Europäische Mobilität am Übergang I – Qualitätsmerkmale von Informations- und Beratungsangeboten für die Jugendsozialarbeit“ nennt Anforderungen an Beratungs- und Informationsangebote für die Jugendsozialarbeit um die Entwicklung von Informations- und Unterstützungsstellen zu fördern. Auch wird skizziert, inwieweit die Bundesländer dazu beitragen können, Angebote der internationalen Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit zu verankern und zu unterstützen. Die Orientierungshilfe ist in Zusammenarbeit mit der Bund-Länder-AG zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland entstanden.
Diese Handreichung bildet den zweiten Teil der Reihe von Orientierungshilfen, die auf der Basis „guter Praxis“ für die Jugendsozialarbeit entwickelt wurden. Grundlage der Bestandsaufnahme sind Referenzprojekte, die wichtige Aspekte grenzüberschreitender Mobilität und deren positive Wirkungen für die Weiterentwicklung der Jugendhilfe am Übergang von der Schule in den Beruf aufzeigen. Damit flossen in die Beschreibung von Zugängen und Gelingensbedingungen Praxiserfahrungen ein, die „Mehr Europa“ in und durch die Kinder- und Jugendhilfe anschaulich machen.
Grundlage der Bestandsaufnahme dieser Orientierungshilfe sind Erfahrungen und Ergebnisse aus den Werkstattgesprächen „Grenzen überschreiten – Internationale Mobilität am Übergang“. Diese zielten darauf ab, die rechtskreis- und handlungsfeldübergreifende Zusammenarbeit der relevanten Akteure im Übergangsfeld vor Ort zur Förderung grenzüberschreitender Angebote am Übergang von Schule in den Beruf für benachteiligte junge Menschen bekannt zu machen und weiter zu entwickeln. Das Format der Werkstattgespräche und die damit verbundenen Chancen für eine bessere Gestaltung des Übergangsfeldes durch grenzüberschreitende Angebote sollen über die vorliegende Publikation bekannt gemacht und verbreitet werden, um weitere kommunale Prozesse zur Stärkung der Zusammenarbeit insbesondere der für die Sozialgesetzbücher II, III und VIII zuständigen Ressorts anzuregen.